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Ziele von "Jump & Run":
Kinder finden auf Spielplätzen in der Regel nur unveränderbare und monofunktionale Geräte vor. Zu Hause verfügen sie über konfektioniertes Spielzeug. Es geht darum, die Spielwelt der Kinder um mobile, flexibel kombinierbare Elemente zu ergänzen. Das Gestalten einer Spiellandschaft als kulturelle Leistung soll im Mittelpunkt stehen und Bedingungen für Bewegung und Spiel schaffen.

Die Idee:
Die Grundidee ist einfach und allseits bekannt: es ist FRÖBELs Baukasten mit den Gegenständen Würfel, Quader, Zylinder, wie ihn die meisten Kinder spätestens im Kindergarten kennenlernen.
Die Ordnung der Objekte, die klare, einfache, anschauliche Formen haben, üben auf die kindlichen Gestaltungskräfte eine starke Wirkung aus.
Die Bewegungsbaustelle "Jump & Run" soll, ebenso wie FRÖBELs Spielgegenstände, die Freude der Kinder am Bauen aufgreifen, nur mit größeren Gegenständen und mit Hilfe großräumiger
Bewegungen. So entstehen Bewegungslandschaften, in denen Kinder toben können und die den Rahmen für vielfältige Spiele bieten.

  Begründungen:
Die für die Entwicklung von Kindern so wichtigen Bewegungsmöglichkeiten sind heute in mehrfacher Weise begrenzt:
Gelegenheiten für großräumige Bewegungen der Kinder nehmen heute, vor allem in der Großstadt, ab; Spiel und Bewegung sind häufig nur in festen vorgefertigten Gerätearrangements möglich; das Klettergerüst, die Rutsche, die Schaukel, die Wippe, etc.

Die eingeschränkten Bewegungssituationen geben wenig Gelegenheit, Materialeigenschaften kennenzulernen und Geräte bzw. Gerätaufbauten zu verändern oder phantasiereich zu kombinieren.


Die Bewegungsbaustelle "Jump & Run" bietet folgende Anreize:
Der Umgang und das Spielen mit unterschiedlichen Materialien und Objekten gibt dem Kind die Möglichkeit, Informationen und Erkenntnisse über Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten der dinglichen Umwelt zu erlangen. Hierdurch entwickelt es seine Sach- und Handlungskompetenz.

In der Auseinandersetzung mit anderen lernt das Kind sich zu verständigen und auszudrücken. Als Grundlage für Sozialerfahrungen müssen hierzu vielfältige Situationen vorhanden sein, in denen Kinder lernen, mit anderen zu kooperieren, Rücksicht zu nehmen, Verantwortung zu tragen, Empathie zu zeigen, aber auch eigene Standpunkte zu verdeutlichen und durchzusetzen.

Kooperatives Bauen ist häufig eine Voraussetzung, da es immer wieder Konstruktionen gibt, die nicht alleine umgesetzt werden können. Helfen und Helfen lassen sind somit Grundbedingungen für ein Gelingen des Bauvorhabens.

Bei der Bewegungsbaustelle erleben Kinder, daß sie selbst etwas bewirken, selbst Verursacher sein können. An selbst konstruierten Objekten erfahren sie, daß sie es waren, die hier Sichtbares geschaffen haben. Unabhängig von außen erzeugt die Freude über das eigene Produkt Selbstbestätigung.


Reifenleiter

Seilbahn

Die Elemente:
Die Bewegungsbaustelle setzt sich aus verschieden Bauelementen und Alltagsgegenständen zusammen:
  • Bierkästen
  • Bretter
  • Balken
  • Klötze
  • Rohre
  • Reifen
  • Lkw-Schläuche
  • Drainagerohre
  • Kugeln
  • Schaumgummiklötze
  • Matratzen
  • Hüpfbälle
  • etc.

Die Aufzählung der Gegenstände kann beliebig fortgeführt werden, da die Bewegungsbaustelle nach den Ideen und Wünschen der Kinder und nach den Vorstellungen verschiedener MitarbeiterInnen immer wieder ergänzt und weiterentwickelt wird. Die Elemente sind dabei stets so gewählt, daß unzählige Variationen des Aufbaus möglich sind.
Zudem gehören zu der Bewegungsbaustelle "Jump & Run" noch Spielgeräte wie Pedalos, Sommerski, Schwungtuch, Schminkkasten, etc. 

 


Hängematte

 

Sicherheit und Risiko:
Bewegungssicherheit kann nur durch Eigenaktivität und die Bewältigung von Risikosituationen erlernt werden. Bewegungssicherheit und Vertrauen in ihr eigenes Tun entwickeln Kinder dann, wenn sie ohne Störungen von außen, ohne massives Einwirken von Erwachsenen selbstgewählte Bewegungssituationen konstruieren und ausführen können. Sie übernehmen die Verantwortung für ihr eigenes Handeln und lernen mit den Konsequenzen umzugehen.

Grenzen zeigen sich hier bei zu großen Kindergruppen, bei zu hohen Anforderungen von außen und bei Kindern, die auf Grund ihrer Entwicklungsverzögerungen, eigene Fähigkeiten schlecht einschätzen können. Hier ist das behutsame Heranführen und die Hilfe durch die MitarbeiterInnen sinnvoll und häufig auch notwendig.

Bert Gigas